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Kollisionskurs: Egal was kommt (Review)

Artist:

Kollisionskurs

Kollisionskurs: Egal was kommt
Album:

Egal was kommt

Medium: CD/Download
Stil:

Harter Deutschrock für alle freien Onkels und Tanten und Wilden und Bösen

Label: MetalSpiesser / Soulfood
Spieldauer: 43:43
Erschienen: 11.03.2016
Website: [Link]

Wenn Musik mit einem melodramatisches Piano-Intro, zu dem sich langsam Bass, E-Gitarre und Schlagzeug dazugesellen, beginnt, erwartet man in erster Linie meist ein Gothic- oder Extrem-Metal-Album.
Anders bei KOLLISIONSKURS, die auf ihrem neusten, nunmehr zweiten Output ganz offensichtlich eine deutliche musikalische Gruß-Botschaft an BÖHSE ONKELZ und FREI.WILD senden. Also kein Wunder, dass wir in ihrem Titel-Song eine Zeile wie „Scheiße passiert!“ wiederfinden. Ähnliches will man manchmal auch zu diesem Album schreiben, das sich, statt den viel beschworenen Abwechslungsreichtum zu verwirklichen, in permanenten Wiederholungen suhlt und mehr hämmernde Rhythmen statt ideenreiche Melodien zu bieten hat.

Allerdings fallen auch immer mal wieder ein paar schöne Gitarren-Solos, wie beispielsweise in „Freund und Feind“ oder ruhige, klar gesungene und weniger „gebrüllte“ Momente, wie in „Keine Zeit für Revolutionen“ (Eigentlich trotz musikalischen Mittelmaßes schon der beste Song des Albums!), auf. Am Ende gibt‘s dann sogar noch eine Ballade von „Nichts was mich noch hält“ zu hören. Eine traurige, von Piano und zerbrechlichem Gesang sowie akustischer Gitarre lebende Version zum schmerzhaften Verlust eines geliebten Partners. Wer ruhige Songs mag, der wird, wie darin besungen, auch „die Augen schließen“ und sich der tragischen Trauer hingeben.

Doch reicht das wirklich, wenn man sich im Grunde als KOLLISIONSKURS auf „Egal was kommt nicht anders als jede andere deutsche BÖHSE ONKELZ-Nachmach-Band generiert?
Egal, ob das nun die Texte oder tempogeladene Rums-Kompositionen bzw. Arrangements und den (l)imitierten Gesang betrifft?

Das reicht, trotz schönem Digi-Pack, dickem Booklet mit allen Texten und den sehr freundlich wirkenden Band-Bildern, nicht. Denn ihre Musik ist so zahm wie die Bilder, weil sie keinerlei besondere Eigenarten aufweist, auch wenn der Bassist zu „Egal was kommt“ feststellt: „Wir konnten ohne irgendwelchen Druck an die Arbeit gehen. Ich finde das hört man. Auf ‚Egal was kommt‘ spürt man die Leichtigkeit, mit der wir die Produktion umgesetzt haben.“

Der Kritiker dieser Zeilen jedenfalls spürte beim mehrmaligen Hören des Albums genau diese Leichtigkeit nicht. Vielleicht wäre doch etwas mehr Druck besser gewesen und jemand, der KOLLISIONSKURS die Frage stellt: „Wollt ihr wirklich nicht mehr sein, als eine nach den BÖHSEn ONKELZ klingende Coverband, die eigene deutsche Texte mit gleichem Duktus und gleicher Aussage schreibt?“
„Ja!“ lautet jedenfalls die bisherige Antwort.
Egal was kommt“ ist nichts Bleibendes, sondern ein Abziehbild-Album geworden, das handwerklich gut gemacht, kompositorisch aber schlecht kopiert klingt.

FAZIT: Wer die ONKELZ liebt, der freut sich garantiert auch über KOLLISIONSKURS. Wem diese ewige Wilderei in längst abgegrasten Gefilden auf die Nerven geht, der wird garantiert auch mit „Egal was kommt“ nicht glücklich.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4013x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • Egal was kommt
  • Schatten
  • Meine Welt
  • Freund und Feind
  • Ein bisschen Wahrheit
  • Sterbende Legenden
  • Nichts was mich noch hält
  • Freiheit
  • Keine Zeit für Revolutionen
  • Alles was wir wollten
  • Nichts was mich hält - Ballade

Besetzung:

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